SONNTAG 22. März 2020 4. Fastensonntag
Einführung:
Das heutige Evangelium führt uns nach Jerusalem, wo der Teich Schiloach die Einwohner mit Wasser versorgt. Jesus heilt einen Mann, der blind geboren wurde und dessen Augen sich öffneten, als er sich in dem Teich wäscht. Die gleißende Sonne, die sich auf den kleinen Wellen des Teiches glitzernd bricht, ist das Erste, was der Mann sehen kann. Nach einem Leben in völliger Dunkelheit muss dies überwältigend gewesen sein. Dieser Mann versteht wahrhaftig: Jesus ist das Licht der Welt. Gottes Herrlichkeit erweist sich als heilend und befreiend.

Kyrie:

Herr Jesus Christus, du bist der, der zu uns spricht.
Herr, erbarme dich.

Herr Jesus Christus, du öffnest den Blinden die Augen.
Christus, erbarme dich.

Herr Jesus Christus, du bist das Licht der Welt.
Herr, erbarme dich.

Gebet:

Herr, unser Gott, du hast in deinem Sohn die Menschheit auf wunderbare Weise mit dir versöhnt. Gib deinem Wolk einen hochherzigen Glauben, damit es mit froher Hingabe dem Osterfest entgegeneilt. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Lesung:

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Epheser
Brüder! Einst wart ihr Finsternis, jetzt aber seid ihr durch den Herrn Licht geworden. Lebt als Kinder des Lichts! Das Licht bringt lauter Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit hervor. Prüft, was dem Herrn gefällt, und habt nichts gemein mit den Werken der Finsternis, die keine Frucht bringen, sondern deckt sie auf! Denn man muss sich schämen, von dem, was sie heimlich tun, auch nur zu reden.Alles, was aufgedeckt ist, wird vom Licht erleuchtet. Alles Erleuchtete aber ist Licht. Deshalb heißt es: Wach auf, du Schläfer, und steh auf von den Toten, und Christus wird dein Licht sein. Eph 5, 8-14
Wort des lebendigen Gottes.
Evangelium:
Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
In jener Zeit sah Jesus einen Mann, der seit seiner Geburt blind war. Jesus spuckte auf die Erde; dann machte er mit dem Speichel einen Teig, strich ihn dem Blinden auf die Augen und sagte zu ihm: Geh und wasch dich in dem Teich Schiloach! Schiloach heißt übersetzt: Der Gesandte. Der Mann ging fort und wusch sich. Und als er zurückkam, konnte er sehen. Die Nachbarn und andere, die ihn früher als Bettler gesehen hatten, sagten: Ist das nicht der Mann, der dasaß und bettelte?Einige sagten: Er ist es. Andere meinten: Nein, er sieht ihm nur ähnlich. Er selbst aber sagte: Ich bin es. Da brachten sie den Mann, der blind gewesen war, zu den Pharisäern. Es war aber Sabbat an dem Tag, als Jesus den Teig gemacht und ihm die Augen geöffnet hatte. Auch die Pharisäer fragten ihn, wie er sehend geworden sei. Der Mann antwortete ihnen: Er legte mir einen Teig auf die Augen; dann wusch ich mich, und jetzt kann ich sehen. Einige der Pharisäer meinten: Dieser Mensch kann nicht von Gott sein, weil er den Sabbat nicht hält. Andere aber sagten: Wie kann ein Sünder solche Zeichen tun? So entstand eine Spaltung unter ihnen. Da fragten sie den Blinden noch einmal: Was sagst du selbst über ihn? Er hat doch deine Augen geöffnet. Der Mann antwortete: Er ist ein Prophet. Sie entgegneten ihm: Du bist ganz und gar in Sünden geboren, und du willst uns belehren? Und sie stießen ihn hinaus. Jesus hörte, dass sie ihn hinausgestoßen hatten, und als er ihn traf, sagte er zu ihm: Glaubst du an den Menschensohn? Der Mann antwortete: Wer ist das, Herr? Sag es mir, damit ich an ihn glaube. Jesus sagte zu ihm: Du siehst ihn vor dir; er, der mit dir redet, ist es. Er aber sagte: Ich glaube, Herr! Und er warf sich vor ihm nieder.


Evangelium usneres Herrn Jesus Christus

Fürbitten:

Für alle, die in der Kirche missbraucht und misshandelt worden sind.
Für alle, die unter ungerechten Diktaturen leiden.
Für alle, die krank, behindert oder dauerhaft pflegebedürftig sind.
Für alle, die arbeitslos sind und keine Perspektive für die Zukunft mehr haben.
Für alle, die unversöhnt mit dir und der Welt verstorben sind.

Denn du führst uns aus dem Dunkel ins Licht. Dafür danken wir dir jetzt und in Ewigkeit. Amen.

Segensbitte:

Gnade, Erbarmen und Frieden schenke uns Gott, der Vater, und Jesus Christus, unser Herrn. Amen.

Impuls für den Tag:

Neusehland

Eine rosarote Brille
fürs erdachte Märchenland
aber der Prinz kommt nicht vorbei

Eine Sonnenbrille
als Schutz vor zu viel Strahlung
aber sie bewahrt nicht vor Verblendung.

Eine Lesebrille für die Zeitung
aber die Nachrichten sind so schlecht
dass die Buchstaben vor den nassen Augen verschwimmen.

Eine Gleitsichtbrille
für das richtige Verhältnis von Nähe und Distanz
aber man stolpert über den Stein vor den Füßen.

Eine Nachtsichtbrille
für den Ansitz auf Wild und Wilderer
aber die Schwärze der Nacht holt mich ein.

Eine Skibrille
für die Talfahrt im Tiefschnee
aber den Beinbruch konnte sie nicht verhindern.

Endlich einer, der die Gestelle von mir nimmt, 
heilende Salbe auf meine strapazierten Augen legt,
mich bei der hand nimmt und ins Neusehland geletitet.
(Regina Groot Bramel)  





 

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